Chronisch krank und keiner findet was?

   Übergewichtig trotz vieler Diäten?

Dr. med. Siegfried Dörfler

Arzt und Allergologe

Entenweg 13

83512 Wasserburg/Inn

Tel.: 08071/1 09 80 16

Fax: 08071/4677

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Nahrungsmittelunverträglichkeit

Bei Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Lebensmitteln sind verschiedene Formen und Mechanismen zu unterscheiden:

  • Sofortreaktionen (IgE-vermittelt)
  • verzögerte Reaktionen (IgG-vermittelt, meist im Rahmen des „leaky gut“ entstehend)
  • Kreuzreaktionen (z. B. Nüsse und Kernobst bei Pollenallergien)
  • Zuckerintoleranzen bei gestörter Aufnahme durch die Darmschleimhaut
    (z. B. Lactoseintoleranz und Fructoseintoleranz)


Daneben gibt es eine Vielzahl von Unverträglichkeiten, insbesondere Grundnahrungsmittel betreffend, die von ihrem Mechanismus her noch nicht vollständig erklärbar sind. Vielfach sind sie nur über energetische Testverfahren wie Bioresonanz, Elektroakupunktur oder Kinesiologie zu erfassen.

Verzögerte Reaktionen, meist IgG4-vermittelt

Im Rahmen einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms („leaky gut“) kommt das Immunsystem mit nicht vollständig abgebauten Nahrungsbestandteilen in Kontakt. Es erkennt diese nicht als ungefährliche Stoffe, sondern bildet Abwehrstoffe dagegen. Diese werden abgebunden (Immunkomplexbildung)  und müssen von bestimmten Körperzellen (u.a. Makrophagen) abgebaut werden. Wird deren Abbaukapazität überschritten, wird der Körper mit diesen Immunkomplexen überschwemmt.


Letztendlich erzeugt dies die vielfältigen darmfernen Erscheinungen bei den Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

  • gehäufte Kopfschmerzen
  • Muskel-Gelenkbeschwerden
  • Hauterscheinungen unterschiedlichster Art
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Verstimmungen
  • Verdauungsbeschwerden

Typisch ist ein verzögerter Beschwerdebeginn nach Aufnahme von unverträglichen Nahrungsmitteln. Die Zeit bis zum Auftreten von Beschwerden kann zwischen einer und 12 Stunden betragen, im Einzelfall auch länger.


Zuckerintoleranzen

Lactoseintoleranz und Fructoseintoleranz sind eigentlich keine Überempfindlichkeiten des Körpers gegen Milchzucker und Fruchtzucker. Vielmehr kann die Darmschleimhaut diese Zuckerstoffe nicht schnell genug aus der Nahrung ins Blut aufnehmen. Näheres in den entsprechenden Abschnitten.

Weitere Unverträglichkeiten, laborchemisch nicht erfassbar

Solche nur über bioenergetische Verfahren zu diagnostizierenden Unverträglichkeiten sind außerordentlich häufig. Wenn Lebensmittel betroffen sind, die häufig auf dem Speiseplan stehen, verlaufen sie „maskiert“.

Die häufig unbeachtete Problematik der maskierten Nahrungsmittelunverträglichkeit kann sehr vielfältige Beschwerden hervorrufen. Andererseits ist die Entlastung von Darm und Immunsystem durch eine Meidung der Allergene (z.B. Weizen, Ei, Kuhmilch) eine wichtige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Darm-Aufbaubehandlung.


Folgende Beschwerden sind mit einer maskierten Überempfindlichkeit gegenüber Grundnahrungsmitteln erklärbar – natürlich sind auch andere Ursachen möglich:

  • Verdauungsbeschwerden jeglicher Art
  • chronischer ganzjähriger Schnupfen – mit oder ohne Inhalationsallergien
  • Asthma bronchiale – mit oder ohne Inhalationsallergien
  • gehäufte Kopfschmerzen, Migräne
  • Muskel- und Gelenkschmerzen, „Wachstumsschmerzen“ der Kinder
  • Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit und ohne Hyperaktivität
  • Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzustände, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen
  • Herz- und Kreislaufbeschwerden (Arrhythmien, Schwindel, niedriger Blutdruck)
  • Hautausschläge jeder Art
  • gehäufte Infekte im Nasen-Rachen-Raum, gehäufte Blasenentzündungen
  • Mundschleimhautentzündungen
  • Gewichtssprünge, Untergewicht, Übergewicht
  • Verstärkung sonstiger typischer Allergien gegenüber Pollen, Tierhaaren und Stäuben

 

Ganz wesentlich sind bei den maskierten Nahrungsmittelunverträglichkeiten die psychischen Erscheinungen, die sich im Laufe der Zeit einstellen. Dies liegt unter anderem daran, dass sich bei diesen Nahrungsmittelunverträglichkeiten Suchtphänomene entwickeln können. Nehmen wir z.B. die Milch: Milcheiweiß stellt ein häufiges Allergen dar: es kommt bei normaler Ernährung in jeder Mahlzeit vor. Da es zwei bis drei Tage dauert, bis eine Mahlzeit den Verdauungstrakt passiert hat, ist das Nahrungsmittel noch nicht völlig ausgeschieden, wenn der Patient eine weitere Portion davon zuführt.

Bei vielen Betroffenen wechseln Zeiten einer gesteigerten geistigen und körperlichen Anregung mit Phasen von Ernüchterung und Entzugserscheinungen ab.

Neben den üblichen Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Hühnerei, Kuhmilch oder Zucker können alle Nahrungsmittel, die mindesten einmal in zwei Tagen gegessen werden, zu einer solchen maskierten Unverträglichkeit führen. Dies trifft natürlich auch auf Zusatzstoffe im Essen wie beispielsweise Farbstoffe, Konservierungsmittel, Süßstoffe und andere zu.

 

Die spannende Geschichte der Entdeckung dieser Maskierungsphänomene und die Folgen davon können Sie hier als PDF aus meinem Buch „Hilfe Allergie“ nachlesen.

 

© 2017 Dr. med. Siegfried Dörfler